Texas

geschrieben am 3.3.2015

 

Living in America! Gross, grösser am grössten. Obwohl ich mit New York bereits US Erfahrung habe, ist hier in Texas alles nochmals eine Etage höher. Die Leute sind unglaublich verrückt und der Tag läuft 24 Stunden oder sogar noch mehr.


Doch bereits am Flughafen in Nadi begann das ganze Theater. Man merkte, es geht Richtung Amerika und somit wird alles komplizierter. Zuerst traf ich mit Küse und Denise auf zwei alt bekannte. Jedoch nicht wie erwartet erst am Flughafen, sondern bereits im Bus vor meinem Hotel. Es passte das wir gleich auch noch die drei einzigen Passagiere waren. Wir versuchten für den Flug nach Los Angeles drei Sitze nebeneinander zu bekommen. Doch obwohl ich einen Fensterplatz anzubieten hatte, fanden wir niemand der mein Angebot zu schätzen wusste.


Nun ja das war Pech. Mein eigentlicher Sitzplatz war jedoch durch ein Ami-Paar besetzt. Nach einer kurzen, heftigen und absolut sinnloser Diskusion gaben Sie dann die Plätze doch noch frei und setzen sich in den Mittelteil. Die Ruhe währte nicht lange.. Kurz nach dem Start begann mal der erste laut zu schnarcheln, wenig später gab auch die zweite laute Töne von sich. Doch noch nicht genug. Als ich am morgen um ca. 10 Uhr dachte, hei draussen ist schön Wetter, öffne mal die Fensterklappe, kam von nebenan das nächste Gebrüll! Ich soll sofort wieder schliessen die Sonne blende Ihn...Ich habe nicht viel geschlafen und war dementsprechend nicht so fit für solche Sachen. Meine Antwort auf sein Problem war kurz und knapp und ich glaube Ihm gefiel sie nicht so. Dabei habe ich seine Aussage nur bestätigt und im Recht gegeben und zusätzlich noch beschrieben wie schön doch so ein Sonnentag ist.


An der Passkontrolle dann die nächsten Probleme. Da ich die Strasse von Adriana nicht gewusst habe, lies ich dieses Feld frei. Doch das wurde mir zum Verhängnis. Nach rund 20 min konnte ich Ihn dann doch noch überzeugen, das ich nicht in den USA bleiben werde. In dieser Zeit haben die anderen zwei bereits alles Gepäck inkl. meinen Rucksack eingesammelt. Doch das wars noch immer nicht... Ich war ja erst in LA und noch nicht in Austin. Aus irgendwelchen Gründe konnte ich das Gepäck nicht direkt nach Austin senden, sondern musste es nochmals einchecken. Alles ging so langsam voran und nur ein Schalter war geöffnet für die gesamte American Airline. So checkte ich fengs zur Boarding Time ein. Ironischerweise wurde dann der gesamte Flug um rund eine Stunde nach hinten verschoben.. Ob das wohl unteranderem wegen mir war? Ich kam jedenfalls irgendwann spät Abends doch noch in Austin an.



Nun ja, was heisst spät für Austin? In Adrianas Wohnung, welche sich leicht ausserhalb von Downtown befindet galt es kurz zu duschen und dann ab in die 6th Street. Das ist DIE Strasse in Downtown für Bars und Pubs. Alles war sehr hell und laut.... und gross! Wir assen erst einen Burger mit Fries und gingen danach in Pete's Bar. Darin spielen zwei Herren live auf dem Flügel die gewünschten Lieder der Gäste für ein kleines bis grosses Trinkgeld. Es war sehr unterhaltsam und einen guten Start in diese Woche. Um zwei Uhr verliessen wir Downtown, doch es war immer noch Rambazamba und das an einem Mittwoch.


Am nächsten Tag musste ich erst mal ein wenig ausschlafen, kam das in Fiji doch merkbar zu kurz. Nach dem Frühstück (um halb 12) musste Adriana noch ein wenig arbeiten und ich suchte in dieser Zeit Events in und um Austin. So kauften wir Tickets für das San Antonio Stock Show and Rodeo und den NHL Match zwischen den Dalles Stars und den Anaheim Ducks. Im weiteren reservierten wir ein Auto für diese zwei Tage, doch dazu später noch mehr. Am Abend besuchten wir ein mexikanisches Restaurant und es gab ein feines Znacht. Danach ging es noch in eine Texas - Bar zum Rodeo reiten. Es hatte eine super Live - Musik. Übrigens ist Austin die Stadt der Live - Musik und überall war auch wieder eine zu hören.


Am Freitag gingen wir ins Fogo de Chau, einem brasilianischem Steakhouse. Das Menu war einfach, Fleisch all u can eat! Es war sensationell lecker und die Auswahl beträchtlich. Ich war vorallem beim Beef sehr stark, von Fillet Mignon bis Steak... Auf dem Tisch war ein Deckel, welcher auf einer Seite grün und auf der anderen rot war. Grün bedeutet man hat hunger und will mehr, rot bedeutet Pause. Rund 5 Personen liefen dauernd durch den Raum mit Spiessen und schneideten es jeweils nach Wunsch ab. Coole Idee! Nach dem Essen fuhren wir mit dem Bus zum Broken Spoken. Einer echten Texanischer Bar. Die Band spielte Countrymusik und die Tanzfläche war sehr gut besucht. Von jung bis alt war alles da und der Platz wurde enger und enger. Das war ein riessen Erlebnis und ich glaube so musste es früher auch bei uns gewesen sein. Schaade haben wir Jungen dieses Zeitalter verpasst..



Am Samstag stand das Rodeo in San Antonio an. Ich freute mich unglaublich, war das doch ein Event denn ich umbedingt mal erleben möchte. Mit dem Bus fuhren wir zum Flughafen um das reservierte Auto abzuholen. Doch Ihr ahnt es vielleicht schon, so einfach war das nicht.. Beim Vermieter angekommen zeigten wir ohne Vorahnung unsere Ausweise und die Bestätigung der Reservierung. Nach einiger Diskusion und Telefonanrufen bekamen wir jedoch kein Auto. Das Problem war, dass internationale Personen mind. 25 sein müssen um ein Auto zu mieten. Obwohl wir das ausdrücklich bei der Reservierung anmerken mussten, bekamen wir dies erst am Flughafen wirklich zu wissen über. Ganz lausig dieser Service! Zum Glück gab es noch andere Vermieter und wir bekamen doch noch ein Auto. Ironischerweise bei der Tochtergesellschaft des ersten Vermieters... Naja Amerika halt...


Die Fahrt nach San Antonio dauerte rund 1,5 h. Die Interstate 35 war sehr gross. Unter 3 Spuren gab es nichts und auch der Rechtsverkehr kam mir unbekannt vor. Doch es ging alles gut. Das ganze Areal war sehr gross und es erinnerte mich an die Olma in St.Gallen. Bei der Auktionshalle musste ein Stopp gemacht werden und ich kam aus dem staunen nicht mehr raus! Unglaublich aber auch sehr interessant waren die Sprache bzw. die Geschwindigkeit des Moderators. 


Das Rodeo fand im AT&T Stadium statt. Diese Grösse, die Technik, die Stimmung und die Organisation... WOW! So etwas habe ich noch nie gesehen und ich war sehr beeindruckt! Das Rodeo begann mit einer riessen Show aus Lasern und Feuerwerk. Die Cowboys kamen aus der ganzen USA. Besonders die Texanischen lösten eine echte Euphoriewelle aus und es wurde jeweils unglaublich laut. Das Ziel des Rodeo ist 8 Sekunden einen Bullen mit einer Hand zu reiten und dabei möglichst elegant auszusehen. Zwei Wertungsrichter geben danach eine Note bis 50. Die besten 12 kamen in den Super Final und da wurde dann der Sieger ermittelt. Das ein Texaner schlussentlich Gewann löste nochmals einen riesigen Lärm aus. Zwischen den einzelnen Gruppen gab es zwei Kinderwettbewerbe. Diese reiteten zum Glück keine Bullen sondern Schafe. Doch es war sehr amüsant. Nach dem Wettbewerb gab es dann noch ein Konzert von Josh Adams and Band, ein vermutlich sehr bekannter Country - Sänger. Die Show war super und auch die Lieder vermochten zu gefallen. Und in diesem Stadion mit sovielen Leuten brauchts nicht viel mehr.


Danach schlenderten wir noch kurz durch das Areal, wo es viele kleine Konzerte gab, eher wir dann nach Hause fuhren. Zwar nicht ganz nach Hause, denn in Austin gingen wir zu Rudy's essen. Eigentlich eine Fast Food Kette, doch es gab keine Burger oder Pizza sondern geräucherte Beef Brackets. Die Schlange vor der Kasse war sehr gross. Nach dem ersten bissen wusste ich jedoch auch wieso das so ist!


Am Sonntag ging es nach Dallas. Dieser Weg dauerte rund 3 h. Da die Zeit lief und lief wurde ich langsam nervös.. und eine grosse Baustelle um Dallas bzw. das Stadion beruhigte mich nicht wirklich. Wir schafften es zum Glück pünktlich zum Spiel und ich war wiederum begeistert von allem! Die beste Eishockey - Liga der Welt, die Atmosphäre und das Spiel brachten mir sogar kleine Freudentränen. Ganz übel wurde es bei der Nationalhymne und es lief mir kalt den Rücken herunter. In San Antonio erlebte ich dies das erste mal, doch hier war es nochmals intensiver. Das hatte einen bestimmten Grund. In der Hymne kommt das Wort Stars zwei- oder dreimal vor. Während des Gesangs ist es ganz ruhig, doch bei Stars explodierte beinahe das Stadion. Der Moment wenn auf einmal mehr als 15'000 Personen ein einziges Wort schreien ist nicht erklärber - jedoch gut spührbar!


Das Spiel war sehr intensiv und die Stars spielten die Ducks im zweiten und dritten Drittel klar an die Wand. Das Schussverhältnis sprach mit 40 zu 22 klare Worte, doch die Ducks gewannen 1 zu 3. Da halfen auch die sehr lustigen Videoanimationen von Bugs Bunny und den angeschossenen Enten, die Cheerleader, Ice Girls und lauten Rufe der Fans nichts mehr. Leider ein kleiner Dämpfer für die Stimmung, aber für mich, wie auch schon das Rodeo, ein riesiges Erlebnis und die Erfüllung eines Traumes. Was noch auffallend war, ist der Stolz der Amerikaner auf das Militär. Dauernd wurden Soldaten gezeigt und die Leute applaudierten. Ihr könnt Euch nun vorstellen wie laut es war, als George W. Bush den Stars viel Glück wünschte.


Am Montag besuchte ich das Capitol, dem Regierungsgebäude Texas. Es gilt das gleiche wie überall. Gross, grösser am Grössten. Obwohl das Gebäude und das Inventar, und vermutlich auch einige Abgeordneten, sehr in die Jahre gekommen sind, sieht man überall die Modernisierung. Alle Tische sind mit Laptops und vielem Kleinkram ausgestattet. Auch der Garten ist sehr sehenswert und schön gestalltet. Davor musste ich noch das Auto abgeben und volltanken. Preis dafür - 22 Dollar für rund 40 Liter! 



Abschliessend kann ich sagen, diese Woche hat sich sehr gelohnt! Erstmals ein riessen Dankeschön an Adriana für die grosse Gastfreundschaft und die tollen Tage. Ich konnte mit Ihr zusammen einige sehr schöne Momente geniessen und Sie hat meinen Aufenthalt sehr vereinfacht. 


Was bleibt sind viele unterschiedliche Erfahrungen und Eindrücke. Die Staaten wären ein tolles Reiseland, doch mit diversen unnötigen Hindernissen rauben sie einem noch den letzten Nerv. Noch ein letztes Beispiel gefällig? Mein Flug nach Dallas hatte über eine Stunde Verspätung und meine Zeit zum umsteigen wäre 55 min gewesen. Ich konnte dann einen früheren Flug nehmen, welcher jedoch auch verspätet abflog. Als ich den Flugbegleiter darauf ansprach, bzw. mein Ticket nach Miami zeigte war seine Antwort: ,,viel Glück in Dallas!" Besten Dank dafür... mittlerweile sitze ich nach einem Spurt vom Gate C30 zum Gate A23 im Flieger nach Miami. Ich habe es gerade noch knapp geschafft. Doch in Miami wird das Spiel wieder neu beginnen. Immerhin habe ich da über eine Stunde Zeit, aber wer weis was sich die Amis da wieder einfallen lassen...


Living in America...!